Montag, 1. Oktober 2007

Cosar/ Sies + Höke







Beide Ausstellungen (Gert Robijns, bzw. "Filaturen" incl. G. Robijns") bitte nicht verpassen. (bis 12. Oktober)

Bei Michael Cosar bewegt man sich auf einen verdunkelten Raum zu, der nur durch die offene Tür und eine Video-Projektion Licht bekommt. Aus dem white cube wird fast eine black box (diese beiden modernen Erfindungen lassen sich prima ineinander blenden), allerdings läßt sich die - wie ein Vorhang in Streifen herabhängende - Leinwand mühelos durchdringen, eine Fieberfantasie des Kinobesuchers wird Wirklichkeit. Dahinter ist: nichts. Nur die gleiche Projektion, seitenverkehrt natürlich. Aus der entrückten Situation - ich allein mit dem Film, die Chance, die Bilder zu greifen, und aus dem richtigen Leben in den Film zu verschwinden - wird eine leichte Desillusion. Hinter der Leinwand ist nur das gleiche. Sie ist nicht die versprochene Passage in eine andere Bildwelt, sondern nur eine Zäsur im Dunkeln.

Bei Sies + Höke wird diese Idee des Übergangs zwischen Raum und Bildwelt anders konstruiert, die Inszenierung ist fast noch dramatischer als bei Michael Cosar. Robijns bespielt einen ebenfalls abgedunkelten rechteckigen Raum. Auf der dem Zugang gegenüberliegenden Wand ist ein weißer Vorhang aufgehängt, der einen großen Teil der Höhe und Breite der Wand einnimmt. Auf diesen Vorhang ist ein Beamer gerichtet, der einen weißen, geschlossenen Vorhang projiziert, der sich leicht im Wind zu bewegen scheint, durch den Stoff des Vorhangs ist ein Fenster zu sehen. Was ist Fenster, Stoff, Projektion, die Sprünge zwischen Raum und Illusion, zwischen Umgebungslicht und dem Licht des Beamers sind für den Kopf leicht aufzulösen, aber nicht für das Auge, was das Ganze zu einer ziemlich erstklassigen Arbeit macht.

(Fotos: eigene Aufnahmen: Arbeiten von Gyan Panchal, © bei den Künstlern, bzw. Gal. Sies + Höke)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
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